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Vorlage - 053/2014  

Betreff: Gemeindeentwicklungskonzept
Status:öffentlich  
Verfasser:Wolfgang Moegerle
Federführend:Fachbereich I - Zentrale Verwaltung   
Beratungsfolge:
Finanzausschuss Vorbereitung
24.07.2014 
17. Sitzung des Finanzausschusses ungeändert beschlossen   
Verwaltungsausschuss Vorbereitung
Rat der Gemeinde Algermissen Entscheidung
28.07.2014 
11. Sitzung des Rates der Gemeinde Algermissen ungeändert beschlossen   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n

Beschlussvorschlag:

Das in Allris (unter Dokumente) hinterlegte Gemeindeentwicklungskonzept wird positiv als Grundlage der weiteren Entwicklung der Gemeinde Algermissen zur Kenntnis genommen.

 

Das Einzelhandelskonzept mit der Abgrenzung des zentralen Versorgungsbereichs „Orts­mitte“ sowie die „Algermissener Sortimentsliste“ wird als städtebauliches Entwicklungskon­zept im Sinne des § 1 Abs. 6 Nr. 11 BauGB beschlossen.


Begründung:

Die Gemeinde Algermissen hat im Jahr 2012 in Begleitung durch die CIMA Beratung GmbH ein Gemeindeentwicklungskonzept erstellt. In der Folge ergaben sich verschiedene Punkte, die in intensiven internen Diskussionen vorangebracht wurden und die zum Teil bereits auch schon ihren Weg in die Umsetzung gefunden haben. Im Wesentlichen kann man 4 große Handlungsfelder benennen:

 

Wirtschaft/Wohnen/Kümmerer

 

Auf dieses Thema ist bereits mit der Vorlage 72/2013 konkreter eingegangen worden. In der internen Diskussion ergab sich schnell die fraktionsübergreifende Einsicht, dass eine stärker als bisher vorangetriebene Gemeindeentwicklung zusätzliche Personalstunden erfordert.

Im Ergebnis des CIMA-Gutachtens ergeben sich folgende wesentliche inhaltliche Punkte im Anforderungsprofil für eine(n) Mitarbeiter(in).

 

Im Rahmen des Handlungsfeldes Einzelhandel die Themenbereiche: Sicherung und Stärkung der Ortsmitte, Schaffung und Sicherung der Versorgungsmöglichkeiten für die Ortschaften, Sicherung, Erhöhung, Vernetzung und Kommunikation der Angebotsvielfalt sowie die Schaffung von Planungs- und Investitionssicherheit

 

Im Rahmen des Handlungsfeldes Wohnen und Soziales die Themenbereiche: Energe­tisch zeitgemäße und ortsbildgerechte Wohnbauentwicklung im Bestand, die Schaffung von Baulandpotenzialen, die Erweiterung der Zielgruppenansprache sowie die Wohnum­feldqualitäten zu sichern, auszubauen und zu kommunizieren

 

Im Handlungsfeld Gesundheit die Themenbereiche: Ausweitung und Differenzierung der altersgerechten Wohnangebote, der Ausbau eines generationengerechten Wohnumfel­des, die Sicherung der medizinischen Infrastruktur und der Ausbau präventiver Maß­nahmen

 

Die Stelle war vom 01.01. bis zum 30.06.2014 mit Frau Kim Kielhorn besetzt, die uns in der Zwischenzeit leider wieder verlassen hat. Ihre Arbeit hat aber deutlich die Richtigkeit der These bestätigt, dass in diesem Bereich mehr Personalstunden berechtigt und notwendig sind. Eine Neubesetzung der Stelle wird daher angestrebt.

 

Kinder/ Jugend und Familie

 

Zu diesem Themenfeld haben die politischen Gremien bereits mit der Vorlage 10/2013 weitergehende Entscheidungen getroffen.

 

Vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Veränderungsprozesse, des demographischen Wan­dels und den Kernaussagen des vorliegenden Gemeindeentwicklungskonzepts wurde von Gemeindejugendpfleger Sönke Deitlaff ein erster Entwurf eines Konzepts „Kinder-Jugend-Familie“ erstellt. Zur Zeit werden die Grundlagen vorbereitet um zu entscheiden, wie es in der Gemeinde Algermissen mit der Betreuung und Bildung von Kindern und Jugendlichen weitergehen soll. Dabei ist auch die nichtkommunale Jugendarbeit einzubinden. Es stellt sich die Frage nach Leitlinien und Zielen für die Bereiche Kinder, Jugend und Familie.

 

Die Gemeinde Algermissen hat in den vergangenen Jahren klare Signale für Kinder und Familien gesetzt und diesen Bereich deutlich als Schwerpunkt ihrer Politik benannt. Schon jetzt hebt sie sich von den gesetzlichen Mindeststandards ab und steigert die Familien­freundlichkeit in verschiedenen Lebensbereichen der Familie.

 

Um diese Orientierung - entsprechend der Empfehlung aus dem Gemeindeentwicklungskon­zept - weiter zu stärken und zu einem eigenen starken Profil auszubauen sind verschiedene Schritte eingeleitet worden. Neben der Stärkung der genannten innovativen Maßnahmen und Regelungen geht es vor allem um die weitere Entwicklung von Kriterien und Maßnahmen, die das Motto „Algermissen: Kinder-, jugend- und familienfreundlich“ auch nachhaltig mit Leben füllen.

 

Gemeindemarketing, Gemeindeentwicklung und pädagogische Konzepte der Bildungs- und Betreuungseinrichtungen müssen zu einem wichtigen Standortfaktor verschmelzen. Ziel ist es nachhaltig wettbewerbsfähig zu bleiben, als Wohnstandort für Familien interessant zu bleiben und sich mit einem eigenen starken Profil von anderen Kommunen abzuheben. So werden die Weichen für die Zukunft nachhaltig gestellt.

 

Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Gemeinde Algermissen aufgefordert ist fami­lienorientierte Maßnahmen zu stärken und auszubauen, damit Algermissen kinder-jugend- und familienfreundlich bleiben kann. Pädagogische Konzepte der Bildungs- und Betreuungs­einrichtungen werden durch Gemeindemarketing und Gemeindeentwicklung zu einem wich­tigen Standortfaktor für die Gemeinde Algermissen. Dadurch soll die Gemeinde Algermissen als Wohnstandort für Familien wettbewerbsfähig bleiben und ein eigenes starkes Profil er­halten.

 

Die Gemeinde Algermissen will dem demographischen Wandel aktiv entgegen treten, wir wollen agieren und nicht nur reagieren.

 

Die Gemeinde Algermissen hat bereits jetzt ein sehr gutes Infrastrukturangebot für Kinder. Dies ist ein absoluter positiver Standortfaktor der Gemeinde Algermissen und ein maßgebli­cher Faktor für das familienfreundliche Wohnumfeld.

 

Die qualitative Weiterentwicklung dieses Standortfaktors wird nicht dem Zufall überlassen sondern aktiv gesteuert und den Menschen Angebote gemacht.

 

Hierzu hat der Gemeinderat beschlossen den Jugendpfleger, Herrn Sönke Deitlaff, von der Hälfte seiner derzeitigen Aufgaben zu entbinden und für dieses Projekt für zwei Jahre freizu­stellen um ein dauerhaft lauffähiges Konzept zu entwickeln und zumindest in Teilbereichen auch umzusetzen, zu erproben und auszuwerten.

 

Senioren

 

Auch auf diesen Themenbereich ist bereits mit Vorlage 69/2013 intensiv eingegangen wor­den. Im Ergebnis ist beschlossen worden, dass die Gemeinde Algermissen eine wohnort­nahe Anlaufstelle im Rahmen eines 5-jährigen Pilotprojektes einrichtet, an die sich alle älte­ren Menschen z.B. mit ihren Fragen zur Lebens- und Alltagsbewältigung, aber auch alle An­bieter von Unterstützungsleistungen wenden können.

 

Am 06.12.2013 ist das SOFASchöner Ort für Alle eröffnet worden und erfreut sich an re­gem Zuspruch.

 

Für die Grundlagen dieser Entscheidung war der Entwurf des Gemeindeentwicklungskon­zeptes sehr hilfreich. Die Menschen in unserer Gemeinde werden immer älter. Wir verzeich­nen eine deutliche Zunahme der Einwohnerinnen und Einwohner im Alter von 60 Jahren und mehr. Daraus resultieren erhöhte Anforderungen, z.B. an ein seniorengerechtes Wohnum­feld/soziale Infrastruktur, die Bereitstellung von seniorengerechten Wohnungen auch ohne Pflegeangebote, die Freizeitgestaltung und eine seniorengerechte räumliche Infrastruktur, oder aber auch Beratung und Begleitung.

 

Schon jetzt haben wir Wegzüge von älteren Menschen wegen fehlender Infrastruktur zu be­klagen. Althergebrachte Familienstrukturen lösen sich auf, die Kinder sind oft weit weg. Wir haben überproportionale Wegzüge der Altersgruppe 65 bis 75.

 

Die Notwendigkeit einer zukunftsorientierten Seniorenpolitik ist unbestritten. In der neuesten Bertelsmannstudie wird die Gemeinde Algermissen als eine Gemeinde eingestuft, die sich aufgrund ihrer demographischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung in einer günsti­gen Ausgangslage befindet, um die für die Zukunft notwendigen Anpassungsleistungen zu erbringen.

 

Neben anderen Punkten für die zukunftsgerichtete Entwicklung der Gemeinde Algermissen, an denen parallel gearbeitet wird, sind hier besonders zwei Empfehlungen der Bertelsmann-Stiftung beachtenswert:

 

Eigenständige Lebensführung älterer Menschen unterstützen

 

neue Formen der Integration, Kommunikation und Unterstützung für ältere Menschen entwickeln

 

gut erreichbare bzw. mobile Versorgungsangebote ausbauen

 

niederschwellige Unterstützungsnetzwerke etablieren#Seniorenpolitik ressortübergrei­fend betreiben und relevante Akteure einbeziehen

 

ältere Bürgerinnen und Bürger aktiv einbeziehen und ehrenamtliche Potentiale aktivieren

 

Bürgerschaftliches Engagement fördern und Netzwerke ausbauen

 

eine Anlauf- und Koordinationsstelle für bürgerschaftliches Engagement aufbauen

 

Räumlichkeiten als öffentlich zugängliche Orte für Projektarbeit und Kommunikation zur Verfügung stellen

 

ältere, aber auch jüngere Menschen gezielt für bürgerschaftliches Engagement motivie­ren und aktivieren

 

eine Anerkennungskultur etablieren, die auch Weiterbildung und Qualifizierung ein­schließt

 

 

insbesondere als kleinere Kommune die Kooperation mit dem Landkreis suchen und beste­hende Netzwerke nutzen.

 

In diesem Themenbereich sind wir als Gemeinde Algermissen auf einem guten Weg, es ste­hen aber noch etliche Punkte offen.

 

Einzelhandelskonzept

 

Entsprechend der Landes- und Regionalplanung kommt dem Grundzentrum Algermissen ein Versorgungsauftrag für die allgemeine, tägliche Grundversorgung der eigenen Bevölkerung zu. Dafür muss der Versorgungsstandort Algermissen gesichert und gestärkt werden. Weiter sind 4 Ziele definiert:

 

Sicherung und Stärkung der Ortsmitte in Algermissen

 

Sicherung und Schaffung von Versorgungsmöglichkeiten für die Ortschaften

 

Sicherung, Erhöhung, Vernetzung und Kommunikation der Angebotsvielfalt

 

Planungs- und Investitionssicherheit schaffen und kommunizieren

 

 

Das vorgeschlagene und intensiv diskutierte Einzelhandelskonzept für die Ortschaft Alger­missen soll eine gezielte Entwicklung der Einzelhandelsentwicklung ermöglichen. Im Vorder­grund stehen dabei die Entwicklung des Ortszentrums und der Schutz vor ungewollten Ent­wicklungen insbesondere in den Randlagen. Wesentliche Elemente sind die Ausweisung eines zentralen Versorgungsbereiches in der Ortsmitte sowie die Definition einer Liste der zentrenrelevanten Sortimente.

 

Abschließende Bewertung

 

Die fachliche Unterstützung durch die CIMA bei dem Prozess, ein Gemeindeentwicklungs­konzept aufzustellen, war sehr gut. In zahlreichen öffentlichen und internen Diskussionen wurde ein Papier erarbeitet, dass umfangreiche Handlungsnotwendigkeiten aufzeigt und als Handlungsleitfaden für die nächsten Jahre sehr gut geeignet ist. Gleichwohl ist klar, dass alle Bereiche der ständigen Überprüfung und der regelmäßigen Überarbeitung (ca. alle 5 Jahre) bedürfen.

 

 


 

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